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Ein solches Haus ist ein Haus, in dem die Hoffnung wohnt.

Maria Montessori

Veränderte Kindheit – das Leben mit Kindern im Wandel

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Das Leben von Kindern und Jugendlichen ist einem ständigen Wandel unterworfen. Jeweilige persönliche Umstände, gesellschaftliche Rahmenbedingungen, technisch-mediale Veränderungen prägen das Leben von der frühen Kindheit bis ins Jugendalter. Diese Veränderungen haben Auswirkungen auf das Spielen und Lernen, auf Auffassungsgabe und Konzentration. Diesen Veränderungen müssen sich Pädagogen ständig stellen. Sie haben selbst Kindheit erlebt und begleiten Kinder in ihrem Kind sein. 

Als das Montessori Kinderhaus im September 1974  eröffnet wurde, besuchten die meisten  Kinder nur am Vormittag das Kinderhaus. Einige kamen am Nachmittag wieder und von Mittagessen war keine Rede. Wenn dreijährige aufgenommen wurden, schüttelte so mancher Erwachsene den Kopf und fragte: “Warum bleiben, die nicht zu Hause.“ Vielfach glaubte man, ein Jahr vor der Schule sei ausreichend – nach der Vorstellung in diesem Jahr einem Kind alles mit der Trichtermethode einzuflößen und es „schulreif“ zu machen.

Das Bild vom Kind hat sich in den letzten Jahren grundlegend geändert. Glaubte man in den sechziger Jahren noch, das Säuglinge keinen Schmerz empfinden (man hat sie damals oft ohne Narkose operiert), so weiß man heute das der Säugling eine hohe Bildsamkeit hat. Es gibt pränatale Universitäten und man forscht darüber, was der Embryo alles aufnimmt. Zum Beispiel Musikbeschallung im Mutterleib. Maria Montessori (1870 – 1952) erkannte das schon früh. Nach Montessoris Auffassung, aber auch nach heutigem Forschungsstand, werden beim Kleinkind die Fähigkeiten zur Bewegung, Wahrnehmung, Sprache, Sozialität usw. grundlegend aufgebaut. Durch eine besonders aufnahmeintensive, unbewusste Intelligenz (den absorbierenden Geist) entstehen nachhaltige, psychische und geistige Strukturen, deren Aufbau besonderer pädagogischer Aufmerksamkeit bedarf. Die Bedeutung der ersten Lebensjahre gerät immer mehr in den Fokus von heutigem Bildungsverständnis. 

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„Das Kind ist nicht ein leeres Gefäß, das wir mit unserem Wissen angefüllt haben und das uns so alles verdankt. Nein, das Kind ist der Baumeister des Menschen, und es gibt niemand, der nicht von dem Kind, das er selbst einmal war, gebildet wurde“ (Maria Montessori)

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Auch die Familienwirklichkeiten haben sich geändert. Berufstätigkeit beider Eltern, Wegfall der Großfamilie, Einkindfamilien, ökologische Gründe und das Wissen, um die frühe Bildbarkeit der Kinder führen dazu, dass Kinder immer jünger und länger fremdbetreut werden.

Ein afrikanisches Sprichwort lautet:“ Zur Erziehung eines Kindes braucht es ein ganzes Dorf.“ Dieses Dorf gibt es auch in unserem Dorf schon lange nicht mehr und zunehmend erfüllt unser Montessori Kinderhaus diese Aufgabe. 

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Unser Haus besuchen 60 Kinder im Alter von 0,6  bis 3 Jahren und viele in der Zeit von 07.00 bis 16.00 Uhr, davon essen 48 Kinder zu Mittag.

Wir bieten den Kindern, eine nach ihren Bedürfnissen vorbereitete und  liebevolle Umgebung in einem Dreiklang von Pflege – Erziehung und Bildung. Die Montessori Pädagogik bleibt dabei unser Weg, nämlich die Kinder gut zu beobachten, zu begleiten und in ihrer Entwicklung zu unterstützen. Bei den jungen Kindern ergänzen wir dies mit den Beobachtungen der ungarischen Säuglingsforscherin Emmi Pikler (1902 -1984) Sie  vertrat die Ansicht, dass sich die Persönlichkeit eines Kindes dann am besten entfalten kann, wenn es sich möglichst selbstständig entwickeln darf. Sie ging davon aus, dass bereits die Säuglingspflege Teil der Erziehung und Bildung ist. Den größten Teil seiner sozialen Erfahrungen macht ein Baby, wenn es gefüttert, gebadet, gewickelt und an- und ausgezogen wird. Deswegen ist für Pikler der liebevolle und respektvolle Umgang mit dem Baby von größter Wichtigkeit für eine gesunde Entwicklung des Kindes. Das bedeutet für unsere Arbeit, das jede Interaktion mit dem Kind von intensiver Kommunikation (verbal, körpersprachlich) und Aufmerksamkeit geprägt ist.

Was unsere Arbeit erschwert sind Rahmenbedingungen, wie zu große Kindergruppen, zu wenig Personal und Fördermittel, sowie die Wertschätzung unserer Arbeit in der öffentlichen Wahrnehmung.

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Aber auch hier halten wir uns an einen Ausspruch von Maria Montessori: „Tun sie alles, was sie können und dann vertrauen sie auf die Gnade Gottes.“ Auf die Gnade Gottes zu vertrauen ist zukunftsweisend für veränderte Lebenswirklichkeiten.

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